Die Holzdorfer Elster
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Die katholische Kirche in Holzdorf 

(Bis 2004 in der Großkorgaer Straße 4)



In Holzdorf eher ein unbekanntes Thema, aber sie existierte doch ca. 50 Jahre in unserem Ort. Nach dem 2. Weltkrieg brachten Geflüchtete und Vertriebene aus Mittel- und Osteuropa den katholischen Glauben wieder zurück in unsere Region. 1945 gründete sich in Holzdorf eine katholische Gemeinde.



Die ersten Andachten und Messen fanden bis 1950 im Erdgeschoss des ehemaligen Bahnhofgebäudes statt. Im Juni 1949 zog mit dem Kuratus Josef Muhs erstmals ein katholischer Priester in unseren Ort.

Ein „Kuratus“ ist umgangssprachlich ein „Pfarrer“. Die Unterschiede sind rein kirchenrechtlicher Natur. Die Gemeinschaft von Gläubigen reichte in ihrer Stärke aus, um von einem Priester seelsorgerisch betreut zu werden. Diesen Priester nannte man Kuratus und seine Gemeinde war somit eine „Kuratie“.  

1956 erfolgte die Erhebung zur Filialkirchengemeinde. Holzdorf hatte sicherlich gute Voraussetzungen, mit einer eigenen Kirche und einer doch verhältnismäßig starken Gemeinde, einmal eine „Pfarrei“ zu werden. Die damaligen politischen Verhältnisse und der stetige Rückgang von Gläubigen machten diesen Vorteil zunichte. Mit dem Abriss der Kirche 2004 wurde endgültig ein Schlussstrich gezogen. Die Filialkirchengemeinde Holzdorf hörte auf zu existieren, die verbliebenen Gläubigen wurden der katholischen Gemeinde in Jessen zugeordnet.

Chronologie

01.12.1945

Katholische Gemeinde gründet sich und wird der Pfarrei in Bad Liebenwerda unterstellt, diese wiederum gehört zum Dekanat Torgau.

                                  

1948-1949

Pfarrer Heinrich Wasser


1949

Pfarrer Josef Muhs


1950

Erwerb eines Grundstücks (die heutige Großkorgaer Straße 4 und 4a) und Umbau der darauf stehenden Scheune zu einer Kapelle durch den ortsansässigen Architekten Georg Steinbach.


15.08.1950

Weihe der Kapelle


1953

Pfarrer Josef Kappenstein


14.11.1954

Grundsteinlegung der Kirche


21.12.1955

Kirchweihe durch den in Magdeburg residierenden Weihbischof des Erzbistums Paderborn, Dr. Friedrich Maria Rintelen.


01.10.1956

Die Kuratie Holzdorf wird zur Filialkirchengemeinde erhoben (zur Errichtung einer Pfarrei kam es aber nicht).


1984

Pfarrer Erich Willner


1985

Beitritt zum Pfarrverband Annaburg


2001

Pfarrer Gerhard Ernst


2004

Abriss der Kirche


2006

Pfarrer Gerhard Ernst beendet seine Seelsorgertätigkeit in Holzdorf.





Der Anfang

Nach dem Erwerb eines Grundstücks (1950) und dem Umbau der darauf stehenden Scheune zu einer Kapelle war eine Lösung bis zum Bau der Kirche (1954) geschaffen worden. Hier fanden dann auch die ersten Gottesdienste statt. Mit der Fertigstellung des Kirchenbaus wurde die Kapelle zur „Sakristei“ umgewandelt. Diesen Namen trägt das Gebäude heute noch.
Bis zur Fertigstellung des Pfarrhauses wohnte der Pfarrer in einer Dachgeschosswohnung bei meinen Urgroßeltern (Paul und Martha Mittag) auf dem Nachbargrundstück Nr. 6.

Sakristei (1951 - 1954)

Sakristei (2006)


Die Kirche 1954 - 2003

K15112003-3
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K16032002
K16032002
K15112003-11
K15112003-11
K15112003-14
K15112003-14
Kirche-Innenraum-sw
Kirche-Innenraum-sw
K15112003-1
K15112003-1


Der Abriss

Kirche-Abriss-Südseite
Kirche-Abriss-Südseite
Kirche-Abriss-Westseite
Kirche-Abriss-Westseite
Ki13022004-5
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Partyraum-19
Partyraum-19
Ki13022004-6
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Kirche-Abriss-Ostseite
Kirche-Abriss-Ostseite
Ki13022004-1
Ki13022004-1


Das Ende





Heute gehören die noch wenigen Katholiken Holzdorfs zur Pfarrei St. Marien in Wittenberg. Das symbolische Andenken steht vor der Heilig-Geist-Kirche in Jessen (Elster).





Quellen:

Dorfchronik, Heimatmuseum

Bilder: Privat, Heimatmuseum


Bearbeitungsstand: 24.05.2025

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